Liebe, Freundschaft, Veränderungen des Köpers, das erste Mal, Verhütungspannen, Sexualität? Viele Fragen beschäftigen Dich vielleicht. Wir haben Dir hier die wichtigsten Antworten zu verschiedenen Themen zusammengefasst. Hier findest du Antworten auf Fragen, die du wahrscheinlich schon immer mal stellen wolltest. Die PDF-Version findest du hier.
Das lässt sich nicht verallgemeinern, weil jeder Mensch individuell denkt und fühlt und Eifersucht sehr subjektiv wahrgenommen wird. Sie entsteht häufig dann, wenn man sich seinem/seiner Partner*in gedanklich und emotional so stark verbunden fühlt, dass man einen „Verlust“ als beängstigend empfindet. Für manche Menschen ist allein schon der Gedanke, dass der/die Partner*in einen anderen Menschen anziehend und sympathisch findet, ein Grund eifersüchtig zu sein. Andere Menschen kennen Eifersuchtsgefühle gar nicht.
Speziell der Aspekt sich „selbst wertvoll zu fühlen“ spielt eine wesentliche Rolle beim Thema Eifersucht. „Liebt er/sie mich noch? Bin ich ihm/ihr vielleicht weniger wert?“ sind vielfach Fragen, die sich im eigenen Kopf abspielen und nicht unbedingt der Beziehungsrealität entsprechen müssen. Wenn ich mich selber wertschätzen kann und ich der Liebe meines/meiner Partners*in gewiss bin, fällt es sicher leichter, ihm/ihr und der Beziehung Vertrauen entgegenzubringen. Es kann hilfreich sein sich über Eifersuchtsgefühle auszutauschen und einen, für beide Partner*innen guten Umgangsweg zu finden.
Erst einmal ist es von größerer Bedeutung, welche Gefühle ihr beide für einander empfindet. Wenn sie sehen, dass ihr beide respekt- und verantwortungsvoll miteinander umgeht, werden sie sich sicherlich wohlwollend verhalten. Speziell im Jugendalter, in der Phase der Pubertät, kann es aber häufiger vorkommen, dass Eltern und ihre Kinder nicht die gleichen Vorstellungen von Liebe, Sexualität und Partnerschaft haben. Falls die Eltern deinen/deine neuen/neue Partner*in nicht akzeptieren, sollten sie jedoch deine Meinung respektieren. Im umgekehrten Fall gilt das übrigens genauso. Solange ihr noch minderjährig seid, haben die Eltern eine große Verantwortungs- und Sorgepflicht euch gegenüber, was nicht vergessen werden darf. Wenn sie diese in einem angemessenen Rahmen wahrnehmen, geht das in Ordnung, solange das Verantwortungsgefühl nicht in totale Kontrolle und Verbote umschlägt.
Eltern können dir aber auch unter bestimmten Umständen den Umgang mit deinem/deiner Freund*in verbieten, siehe hierzu auch unsere Broschüre §ex und Recht.
Eine Partnerschaft hat unglaublich viele Aspekte und Facetten, die hier nicht alle angesprochen werden können. Grundsätzlich geht es in den verschiedenen Situationszusammenhängen um die Balance zwischen individuellen Bedürfnissen und Gemeinsamkeiten, die beide in einer Partnerschaft existieren sollten. Wenn man sich für eine Partnerschaft entscheidet, gibt man sein frei gestaltbares Leben als Single auf und muss stattdessen in der Lage sein, Kompromisse einzugehen. Genauso gehört ein Verständnis für die eigenen Grenzen und die Grenzen des/der Partners/*in dazu.
Für den Bereich der Sexualität sollte in jedem Fall gelten, dass keine Entscheidung und Handlung ohne das Einverständnis des/der Partners*in getroffen wird. Die sinnlich und lustvoll gelebte gemeinsame Sexualität basiert auf Gleichberechtigung und sexueller Selbstbestimmung. Das schließt die Wahl der sexuellen Praktiken, der Verhütungsmethode und den Wunsch nach eigenen Kindern ein.
Die Sorge ist verständlich, weil für beide Seiten eine neue Situation eintritt. Zeige deinen Freunden*innen, dass es dir mit deiner neuen Beziehung ernst ist. Auch für deinen/deine Freund*in ist es wichtig zu wissen, dass du selbstbewusst für eure Liebe eintrittst, denn er/sie wird noch viel unsicherer sein, weil er/sie möglicherweise niemanden kennt. Deine Freunde*innen werden auch nervös sein, weil sie dich nun mit deinem/deiner neuen Partner*in teilen müssen und du vielleicht nicht mehr so viel Zeit mit ihnen verbringen wirst. Lasst euch mit dem Kennenlernen Zeit und erwartet am Anfang nicht zu viel, sonst kann es schnell zu Überforderungssituationen kommen. Wenn dir und deiner Clique der Erhalt der Freundschaft wichtig ist, werdet ihr eine gemeinsame Lösung finden.
Ein allgemeingültiges Rezept für eine lebenslange Partnerschaft gibt es nicht. Die Vorstellung der Mensch sei ausschließlich monogam veranlagt wird in vielen Disziplinen erforscht, diskutiert oder gelehrt, wie z.B. der Biologie, der Psychologie oder der Religion. Liebe, Verantwortung, Treue, erfüllte Sexualität, gemeinsame Interessen, die Vorstellung von einem gemeinsamen Lebensentwurf, eigene Kinder, die Bewältigung von Krisen und andere Aspekte können dazu beitragen, dass ein Leben mit einem/er einzigen Partner*in gelingt.
Sollte es aber so sein, dass man trotz aller Bemühungen feststellt, dass man nicht/nicht mehr zueinander passt und die Gemeinsamkeiten verloren gegangen sind, kann eine Trennung für beide Partner*innen der richtige Schritt sein. Auch wenn dies nicht leicht zu verarbeiten ist.
Ja. Rechtlich betrachtet ist eine Liebesbeziehung zwischen Cousin und Cousine in Deutschland nicht verboten. Von dieser Seite gibt es also keine Gründe, die gegen diese Liebe sprechen. Kulturübergreifend existiert aber immer noch das so genannte Inzesttabu. Damit sind sexuelle Liebesbeziehungen innerhalb der eigenen Familie gemeint, z.B. zwischen Geschwistern oder einem Elternteil mit einem Kind. Eine Liebesbeziehung zwischen Geschwistern, Halbgeschwistern oder zwischen einem Elternteil und einem Kind sind in Deutschland verboten. Wissenschaftlich ist erwiesen, dass die mögliche Weitergabe von Erbkrankheiten an den Nachwuchs durch einen nahen Verwandtschaftsgrad höher ausgeprägt sein kann. Inzesttabus gibt es in fast allen Kulturen. Von Kultur zu Kultur kann sich der Kreis der heiratbaren und nicht heiratbaren Personen ändern.
Im Jugendalter ist es normal, dass man sich für Jungen und Mädchen interessieren kann und Gefühle für beide Geschlechter haben kann. Der Mensch befindet sich in dieser Entwicklungsphase in der sexuellen Orientierung und das Gefühlsleben und auch die Gefühlsschwankungen sind besonders stark ausgeprägt. Insofern kann es vorkommen, dass man mit beiden Geschlechtern sexuelle Phantasien entwickelt, vielleicht auch zärtliche Kontakte austauscht und erste sexuelle Erfahrungen sammelt. Wenn sich mit zunehmenden Alter und sexueller Erfahrung die Gedanken und Gefühle weiter um beide Geschlechter drehen und man auch mit beiden Geschlechtern sexuelle Wünsche und Bedürfnisse befriedigt, kann man von Bisexualität sprechen. Fühlt man sich hingegen von einem Geschlecht irgendwann nicht mehr seelisch und körperlich angezogen, steht dies dann für eine hetero- oder homosexuelle Orientierung. Es gibt aber keine festgeschriebenen Werte oder Verhaltensweisen, an denen sich die individuelle sexuelle Orientierung bestimmen und für den Rest des Lebens festschreiben lässt.
Grundsätzlich ist alles erlaubt, was einem selbst oder gleichberechtigten Partnern*innen Spaß und Wohlbefinden bereitet. Findet selbst heraus, was euch gut tut und macht nur das, was ihr wirklich wollt, d.h. achtet auf eure eigenen Grenzen, respektiert die persönlichen Grenzen eures/eurer Partners*in und macht nur das was keine gesundheitlichen Risiken bedeutet. Grenzen in der Sexualität gibt es allerdings auch. Z.B. sollte man nicht zu einem öffentlichen Ärgernis werden, indem man z.B. auf einem öffentlichen Platz der Leidenschaft freien Lauf lässt. Dann gibt es auch noch gewisse Altersgrenzen, die ein Paar beachten sollte. Genauere Details dazu, was du darfst und was nicht, kannst du in unserer Broschüre §ex und Recht nachlesen.
Eine lustvoll und sinnlich erlebte Sexualität und Körperwahrnehmung trägt zu einer positiven und gesunden Entwicklung der gesamten Persönlichkeit bei. Sie festigt die eigene geschlechtliche Identität und fördert das Selbstwertgefühl. Wenn ich meine eigenen sexuellen Bedürfnisse und Wünsche integrieren kann, bin ich in der Lage auch diese in einer Partnerschaft zu benennen und Sexualität gemeinsam leben und erleben zu können.
Du bist eine/r von vielen Jugendlichen, die mit 16 Jahren noch keinen Geschlechtsverkehr hatten und das ist völlig in Ordnung. Die Entscheidung über den Zeitpunkt für das erste Mal triffst nur du allein. Lass dich nicht durch fremde Meinungsäußerungen aus dem sozialen Umfeld oder den Medien verunsichern. Mach dir bewusst, dass man das erste Mal nur einmal erleben kann und dies dann auch mit einem Menschen tun möchte, für den man starke Gefühle empfindet.
Ja, es spricht nichts dagegen, während der Regel Sex zu haben. Es kann sogar für manche Frauen eine entspannende Wirkung haben, wenn sie unter stärkeren Schmerzen bei der Regelblutung leiden. Es muss trotzdem immer auf eine sichere Verhütung geachtet werden. Falls der Eisprung früh nach der Menstruation erfolgt ist eine Befruchtung möglich, da Spermien mehrere Tage in der Gebärmutter überleben können. Erfolgt die Verhütung mit der Pille ist der Schwangerschaftsschutz auch während der Regelblutung (Pillenpause) gesichert.
Aber: Verkehr ohne Kondom während der Regelblutung birgt ein höheres Risiko sich mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen anzustecken!
Der Mensch ist keine Maschine und Sexualität kein mechanischer Vorgang, der jeden Tag zur gleichen Zeit abrufbar ist. Wie andere emotionale Vorgänge im Körper auch, lässt sich sexuelle Lust und körperliche Befriedigung nicht steuern.
Es kann viele Gründe geben, warum man selbst oder mit seinem/seiner Partner*in manchmal wenig Lust empfindet, sinnliche Berührungen und körperliche Nähe zu erleben. Müdigkeit, zu viele Termine, Schulstress oder Arbeitsstress, oder einfach allgemeines Unwohlsein. Um wieder Lust auf Sex zu bekommen, braucht es einen freien und entspannten Kopf, damit sich erotische Gedanken und Phantasien entwickeln können und man in eine lustvolle Stimmung kommt. Raus aus dem Alltagstrott und mal ins Kino oder mit Freunden*innen in die Disco. Vielleicht auch ein romantisches Essen zu zweit oder das bewusste Absagen aller Termine, die gerade anstehen. Dann kann es plötzlich ganz spontan passieren oder in dem man sich einen Freiraum bewusst eingerichtet hat. Fazit: Es gibt keinen Königsweg, aber viele kreative Möglichkeiten. Und lustlose Tage gehören genauso dazu!
Es gibt mehrere Gründe dafür, dass Geschlechtsverkehr als schmerzhaft empfunden werden kann. Den wenigsten davon liegen medizinische Ursachen zu Grunde. Viel Jugendliche haben am Beginn ihrer sexuellen Aktivitäten eher mit einem „Kopfproblem“ zu kämpfen.
Damit du Sex richtig genießen kannst, ist es wichtig, dass du auch mit jemandem schlafen willst. Wenn man sich eigentlich noch nicht bereit dazu fühlt, kann dies bei den Mädchen zu Verspannungen führen, die Schmerzen auslösen können. Wird nicht genug Scheidensekret gebildet bleibt die Scheide trocken, was sowohl für das Mädchen wie auch den Jungen zu einer schmerzhaften Reibung führen kann und das Eindringen des Penis erschwert. Auch kann bei einem der ersten Male – nicht unbedingt beim allerersten Mal - das Jungfernhäutchen reißen, manche Mädchen empfinden dies als schmerzhaft und andere nicht. Auch gewisse Stellungen können schmerzhaft sein. Man muss nicht alles sofort ausprobieren. Wichtig ist, lasst euch nicht überreden. Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht. Vielleicht ist es gut, erst einmal beim Petting gegenseitig die Körper zu erkunden, ohne dass ein Geschlechtsverkehr folgt. Dies kann hilfreich sein, um Vertrauen zueinander zu gewinnen.
Frauen, die Frauen begehren, nennt man homosexuell oder lesbisch. Der Ursprung des Wortes stammt aus der griechischen Antike, dem 6. Jahrhundert v. Chr. Die griechische Dichterin Sappho besang in Gedichten die gleichgeschlechtliche Liebe von Frauen auf der Insel Lesbos. Männer, die Männer begehren nennt man homosexuell oder schwul. Das Wort schwul wurde im 18. Jhd. als Parallelbildung zum Wort kühl verwendet und abwertend gebraucht. Schwulität = Bedrängnis, peinliche Lage. Mittlerweile ist der Begriff in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen und wird sogar in gesetzgebenden Dokumenten verwendet.
Grundsätzlich ist es erst einmal eine sehr schöne Sache, wenn sich für einen anderen Menschen starke Gefühle einstellen. Dabei ist es unerheblich, wem diese Gefühle nun gelten. Sollte es so sein, dass du dich in einem stärker werdenden Maße zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlst, lass dich nicht verunsichern. Wenn der Wunsch nach einer gleichgeschlechtlichen Beziehung und Sexualität wächst, solltest du deine Bedürfnisse ernst nehmen. Vertrau dir und deinen Gefühlen und scheu dich nicht davor, dies deinem Schwarm oder Partner*in zu zeigen. Leider glauben immer noch manche Menschen, Lesben und Schwule seien pervers oder krank und können geheilt werden! Weder Homosexualität noch Bisexualität lassen sich „heilen“, es ist keine Krankheit und auch nicht pervers.
Menschen, die sich zu ihrer homosexuellen, bisexuellen oder einer anderen sexuellen Orientierung öffentlich bekennen, haben ihr „Coming-out“. Vorher und auch das gehört zum Coming-out Prozess, muss einem aber erst mal selbst bewusst werden, dass man lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, transgender, inter*, queer, questioning, intergeschlechtlich oder ... ist. Um sich hier klar zu werden, hilft es oft sich mit anderen Menschen auszutauschen. Im Internet findest Du eine Reihe von Vereinen und Organisationen, die Beratung oder Treffen anbieten, wie z.B. www.lambda-online.de .
Der sehr gefühlsintensive Höhepunkt der sexuellen Erregung, bei dem sich die aufgebaute Körperspannung in kurzen, krampfartigen Zuckungen abbaut und den jeder Mensch anders empfindet. Beim Jungen/Mann führt der Orgasmus meist zum Samenerguss. Einen Orgasmus kann man neben dem Geschlechtsverkehr auch beim Petting oder bei der Selbstbefriedigung bekommen. Frauen können übrigens auch schwanger werden wenn sie keinen Orgasmus hatten.
In der Regel sind Gleitmittel nicht nötig. Denn im zärtlichen Umgang miteinander dient bei heterosexuellem Geschlechtsverkehr die Scheidenflüssigkeit als körpereigenes Gleitmittel und reicht bei entsprechender sexueller Erregung normalerweise völlig aus. Sollte sich nicht genug körpereigene Flüssigkeit bilden sind Gleitmittel hilfreich. Manche Kondome sind bereits mit einer Gleitschicht versehen, weil Latex alleine nicht so gut gleitet. Benutzt man Kondome und Gleitmittel, dann ist darauf zu achten, dass diese kein Fett oder Öl enthalten, da sonst das Latex porös wird und damit reißen kann. Für manche sexuellen Praktiken (z.B. Analverkehr) sollte immer genügend Gleitmittel eingesetzt werden.
Alle Formen und Praktiken in der Sexualität sind erlaubt, wenn beide Partner*innen es wollen und die persönliche Selbstbestimmung gewahrt ist. Für einige der Praktiken ist es erforderlich, sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen.
Ob es anmachend ist einen Pornofilm mit seinem/seiner Freund*in zu schauen, kann man nicht allgemein beantworten. Möglicherweise ist die Betrachtung eines Pornofilms zusätzlich stimulierend und führt zu einer gesteigerten Erregung oder wird für eine Abwechslung im Sexualleben genutzt oder wird als nicht interessant, nicht luststeigernd empfunden. Das ist bei jedem anders. Wichtig ist, genau zu spüren und dann auch zu signalisieren, ob es mir und dem/der Partner*in damit auch gut geht. Es ist für die eigene Sexualentwicklung nicht hilfreich, sich an den Sexinteressen/-fantasien Anderer zu orientieren und vielleicht dabei seine persönlichen Grenzen zu überschreiten. „Tu nur das, was dir gut tut und was du selber auch möchtest“. Lass dich besonders beim Thema Pornografie nicht unter Druck setzen, auch nicht von deinem/deiner Partner*in. Was du noch wissen solltest: Nach §184 StGB dürfen pornografische Schriften - hierunter fallen nicht nur Fotos, Bücher, Darstellungen, Videos und Zeitschriften, sondern auch alle analogen und digitalen Ton- und Bildträger sowie Datenspeicher (z.B. Festplatten, Arbeitsspeicher, Disketten, CD, DVD usw.) - Jugendlichen unter 18 Jahren nicht zugänglich gemacht werden. Das Heißt, man macht sich strafbar. Z.B. ein Volljährige darf z.B. keine pornografischen Bilder seiner minderjährigen Freund*in auf dem Handy gespeichert haben. Auch die Weitergabe von pornografischen Bildern sei es über Internet/Handy oder andere Medien an Minderjährige ist strafbar. Du machst dich übrigens auch selber strafbar, auch wenn du selbst minderjährig bist.
Ja! Eine „Gebrauchsanweisung“ hierfür gibt es aber nicht. Viele Menschen nutzen die Selbstbefriedigung, um ihren eigenen Körper kennen zu lernen und ihre sexuellen Bedürfnisse unabhängig von anderen befriedigen zu können. Finde selbst heraus, was und welche Berührungen dir gut tun. In unserer heutigen Gesellschaft wird Selbstbefriedigung oder Masturbation nicht mehr moralisch bewertet und sie macht in keinem Fall krank oder unfruchtbar. Das sind alte Vorurteile.
Wenn Du nicht willst, dann tu es nicht! Nimm deine Gefühle und Bedenken ernst. Suche ein Gespräch mit deiner/m Freund*in und teile ihm mit, dass du nicht bereit bist für diesen sehr intimen Körperkontakt. Das kann für sie/ihn vielleicht im ersten Moment enttäuschend sein. Wenn sie/er dich als Mensch und Partner*in achtet und liebt, wird er Verständnis zeigen. Lass dich nicht unter Druck setzen, auch nicht von deiner/m Freund*in. Nur wenn ihr beide wirklich Lust habt, lässt sich das Miteinander Schlafen genießen und als etwas sehr Schönes erleben.
Die Geschlechtsorgane der Frauen und Männer sind stärker durchblutet. Der Penis wird hart und richtet sich auf. Die äußeren Schamlippen der Frau sowie die Klitoris/der Kitzler schwellen an. Die Brustwarzen werden hart und die Atmung wird schneller. Die Berührungsempfindlichkeit am ganzen Körper nimmt zu. Es können sich Hautrötungen bilden, die als „Sex - Flash“ bezeichnet werden und weggehen sobald die Erregung abnimmt.
Viele Paare wünschen sich den gemeinsamen Orgasmus als oberste „Erfüllung“ ihres Liebesspiels und das ist auch verständlich. Symbolisiert es doch die Verschmelzung von körperlicher und geistiger Nähe und allen damit verbundenen Gefühlen in einem Moment. In der Realität existieren aber unzählige Versionen, in welcher Form Frau/Mann beim Geschlechtsverkehr zum Orgasmus kommen können. Häufiger ist es der Fall, dass eine/r der Partner*innen vor dem anderen den Höhepunkt erlebt, was aber nicht bedeuten muss, dass damit der Liebesakt beendet ist. Gerade im Jugendalter kommt es bei Jungen häufig vor, dass sie schnell zum Orgasmus kommen und Mädchen mehr Zeit benötigen. Mit zunehmender Erfahrung, ein wenig Übung und Kenntnis über die eigenen Bedürfnisse lässt sich der Zeitpunkt besser kontrollieren und die Erregungsphase verlängern. Das Vertrauen in die/den Partner*in und die Offenheit sich darüber auszutauschen, was ihr oder ihm und einem selbst gefällt, mehr oder weniger erregt, gehört dazu.
Solange keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, gibt es für das sexuelle Miteinander keine Einschränkungen. Es tritt häufig eher der umgekehrte Fall ein, dass in bestimmten Phasen der Schwangerschaft das sexuelle Lustempfinden sehr stark ist.
Eine allgemeingültige Antwort ist hier schwer zu formulieren. Deshalb nur zwei mögliche Erklärungsansätze. Im Jugendalter haben Jungen sicherlich ein großes Interesse an sexuellen Erfahrungen. Der Wunsch nach Sex ist auch ein wesentlicher Antrieb für das aufkommende Interesse an einer Beziehung mit dem anderen Geschlecht. Was unter Jungen nicht selten offen erzählt wird. Allerdings neigen Jungen auch zu Übertreibungen, um sich über die vermeintlich sexuellen Erfolge Anerkennung in der Gruppe zu holen. Sexuelle Kompetenz wird oft noch als Ausdruck von Männlichkeit gesehen.
Es spricht vieles dafür, dass Mädchen in der Pubertät die Charakter- und Persönlichkeitseigenschaften der Jungen in den Vordergrund stellen und Beziehungswünsche romantischer klingen. Weil Mädchen ihre sexuellen Wünsche und Träume vielleicht nicht so stark in der Öffentlichkeit präsentieren, darf man aber nicht daraus schließen, dass diese weniger oft vorkommen oder weniger wichtig sind. Wie schon gesagt, hier gibt es sicherlich ganz individuelle Einstellungen und Ausprägungen, und das ist auch wichtig.
Überhaupt nicht. Es ist genau genommen völlig egal, wie groß der Penis im schlaffen oder erigierten Zustand ist, denn die Scheide der Frau ist sehr anpassungsfähig und weich. Dadurch kann sie sich jedem Penis, ob krumm oder gerade, dicker oder dünner, länger oder kürzer anpassen. Der Scheideneingang und die Klitoris werden bei sexueller Erregung stark durchblutet, deshalb empfinden Frauen Streicheln und Liebkosungen dort als besonders schön. Um ein guter Liebhaber zu sein, spielt die Form des Penis keine Rolle. Viel wesentlicher ist es, ob Mann/Frau etwas für den Anderen empfindet und ob der Mann ein Gefühl dafür bekommt, was seiner Partner*in gefällt. Denn wenn die Gefühle die Führung übernehmen, werden Form und Aussehen der Geschlechtsorgane nebensächlich und die Lust und Freude am leichten und unverkrampften Sex steigt.
Bei jungen Mädchen wird der erste Besuch zu einem ausführlichen Beratungsgespräch genutzt, um sich über den Grund des Besuches zu informieren. In der Beratung darfst du alle für dich wichtigen Fragen stellen und auch die Ärztin oder der Arzt muss einiges über dich erfahren, z.B. Fragen zur Regelblutung, Fragen zu Verhütungsmitteln und der richtigen Anwendung, Fragen zu Kinderkrankheiten, Impfungen oder aktuelle Beschwerden. Viele Gynäkologen bieten auch extra Teenager Sprechstunden an. Beim 2. Termin findet die eigentliche Untersuchung statt. Mit einem Spekulum kann die Ärztin/der Arzt die Scheide, Schamlippen, Gebärmutterhals und Muttermund untersuchen und einen ersten Abstrich der Scheidensekrete vornehmen, um evtl. Entzündungen, Pilze, Chlamydien etc. auszuschließen. Wichtig ist auf jeden Fall, die Ärztin/den Arzt darauf hinzuweisen, dass man noch Jungfrau ist, und bei der Untersuchung nicht verletzt werden möchte. Einige Ärzte*innen machen das von sich aus und untersuchen Teenager wenn sie noch Jungfrau sind nur mit dem Ultraschall. Dies ist nicht schmerzhaft, wenn man sich entspannen kann. Ruhiges Ein- und Ausatmen vor der Untersuchung hilft dabei. Bei der Tastuntersuchung wird die Gebärmutter auf Größe, Lage und Festigkeit/Beweglichkeit untersucht. Die Brustuntersuchung ist ein Teil der allgemeinen Krebsvorsorge und gehört zum Untersuchungsumfang dazu.
Die Schamhaare dienen hauptsächlich dem Schutz vor Krankheitserregern und Fremdkörpern sowie vor Wärme und Kälte. Dem Festhalten der Verdunstung der Duftdrüsen-Sekrete im Scham- und Lendenbereich kommt in der heutigen Zeit keine wirkliche Bedeutung mehr zu. Mittlerweile ist überwiegend ein Trend zur Intimrasur festzustellen, was für ein neues ästhetisches Körperempfinden und Schönheitsbild spricht. Während vor einigen Jahren noch die Scham- und Achselhaare in vollem Ausmaß bei Frauen und Männern zu sehen waren, empfinden vor allem jüngere Menschen Scham- und Achselhaare heutzutage als ekelig, unhygienisch und störend. Die Intimrasur ist mittlerweile unter jungen Menschen eher eine Selbstverständlichkeit und entspricht einem neuen Schönheitsideal. Was aber wiederum nicht heißt, dass jeder/jede es dem anderen gleich tun muss, oder sich aufgrund eines Gruppenzwangs dazu genötigt fühlt, sich auch die Schamhaare zu entfernen. Beachten sollte man, dass ein ständiges nassrasieren zu Hautrötungen, Entzündungen oder eingewachsenen Haaren führen kann. Hilfreich ist auf jeden Fall das Anwenden von beruhigenden Substanzen (After-Shave-Lotions, etc.) nach der Rasur, damit die Haut schneller heilen kann und Juckreiz, Reibung und Pickelbildung verhindert bzw. vermindert werden können.
Der Venushügel liegt bei den Frauen oberhalb der Scheide unter den Schamhaaren. Der Körper wölbt sich an dieser Stelle leicht nach oben. Unter der Haut sitzt fettreiches Gewebe, welches das Schambein vor Stößen von außen schützt. Der Venushügel wird auch Schamhügel genannt.
Der Kitzler ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die Klitoris. Der Kitzler ist mit über 10.000 Nervenendungen ausgestattet und aufgrund der vielen Nerven besonders berührungsempfindlich. Der Kitzler ist so benannt, da „kitzelnde“ Berührungen mit den Fingern von den meisten Mädchen/Frauen als sexuell erregend empfunden werden. Durch Stimulation/Berührungen unterschiedlicher Art gelangen die meisten Frauen zum Orgasmus. Der Kitzler hat einen äußerlich sichtbaren Teil, die Kitzler-Eichel, die etwa kirschkerngroß ist und von der Kitzler-Vorhaut geschützt wird. Der unsichtbare Teil, besteht aus den beiden Kitzlerschenkeln und den darunter liegenden Schwellkörpern, die sich während der Erregung mit Blut füllen und dadurch, ähnlich wie der Penis, anschwillen. Der Kitzler ist ein kleiner Hubbel, den man dort spüren kann, wo die inneren Schamlippen zusammenkommen. Er ist in der Regel von der Kitzler-Vorhaut bedeckt. Die Vorhaut kann man zurückziehen, dann liegt die Kitzler-Eichel frei. Berührungen am Kitzler können erregend sein, welche Berührungen für Dich angenehm und erregend sind, findest du mit der Zeit alleine heraus.
Es ist bis heute immer noch umstritten, ob es den sogenannten G-Punkt überhaupt gibt und wenn ja wo er sich befindet. Die derzeit meist vertretene Meinung ist, dass der G-Punkt im Bereich zwischen der Scheidenvorwand und der Harnröhre liegt.
Nein. Sie sind von Mädchen zu Mädchen, von Frau zu Frau unterschiedlich ausgeprägt, und das ist ganz normal. Aufgrund der weit verbreiteten Schamrasur fällt dies plötzlich viel mehr auf. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass die Schamlippen unterschiedlich groß sind. Oder dass die inneren Schamlippen größer sind als die äußeren. Das Aussehen der Schamlippen ist ganz individuell, genauso wie es bei den Brüsten, der Nase oder anderen Körperteilen der Fall ist. Während der Pubertät verändern sich übrigens die Schamlippen und die inneren Schamlippen werden dann bei vielen Mädchen sichtbar.
Jungfernhäutchen ist schon als Begriff irreführend, denn dieser impliziert Jungfräulichkeit/ Keuchheit. Nennen wir es besser Hymen oder Scheidenkranz. Das Hymen ist eine ringförmige Schleimhautfalte gleich hinter der Scheidenöffnung, die sich wie ein Kranz um die Scheidenwand legt. Es ist eine elastische Umrandung der Vagina, die den Scheideneingang mond- bzw. sichelförmig umschließt, aber nicht verschließt. Dadurch kann das Menstruationsblut abfließen und auch ein Tampon problemlos eingeführt werden. Hymen haben ganz unterschiedliche Ausprägungen. Und manche Mädchen haben von Geburt an gar kein Hymen. Auch beim Sport kann das Hymen nicht reißen. Es liegt geschützt im Körperinneren. Sport oder die Benutzung von Tampons gefährden somit nicht dein Hymen.<u1:p></u1:p>
Befragungen haben ferner gezeigt, dass das Hymen nicht unbedingt beim ersten Mal Sex reißen muss, es kann auch erst beim zweiten oder dritten Geschlechtsverkehr passieren. Oder auch gar nicht. Für viele Mädchen ist traditionsbedingt, das Bluten in der Hochzeitsnacht, ein wichtiger Beweis für die Jungfräulichkeit der Braut. Ein blutiges Laken sagt nichts darüber aus, ob ein Mädchen schon mal Sex hatte oder nicht, denn jedes Hymen ist anders beschaffen und muss nicht gleich beim ersten Geschlechtsverkehr reißen und gleichzeitig auch noch bluten, denn dies hängt von der Elastizität des jeweiligen Hymens ab.<u1:p></u1:p>
Mehr Infos findest du unter www.frauenrechte.de/online/images/downloads/ehrgewalt/hymen/broschuere_jungfernhaeutchen-2011.pdf.
Viele Frauen haben mit Schmerzen in unterschiedlicher Stärke während der Regelblutung zu tun. Ursache hierfür ist der kurz vor der Menstruation einsetzende Hormonabfall und das Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur. Kopfschmerzen, Verspannungen, Übelkeit bis zum Erbrechen oder Durchfall können Begleiterscheinungen sein. Bei besonders stark auftretenden Regelschmerzen sollten organische Ursachen durch einen Gynäkologen ausgeschlossen werden, wie z.B. Endometriose, Myome oder Zysten. Schmerz- oder hormonelle Verhütungsmittel können die Symptome lindern. Entspannend können ein warmes Entspannungsbad, autogenes Training, Meditation oder pflanzliche Präparate wirken. Für eine verstärkte Durchblutung des Beckens sorgen sportliche Aktivitäten, Gymnastik oder Yoga und helfen dadurch vorbeugend.
Normaler Ausfluss ist geruchs- und farblos und dient der natürlichen Reinigung und Befeuchtung der Scheide. Wenn der Ausfluss aber anfängt, sehr seltsam zu riechen und sich die Farbe ändert, evtl. verbunden mit einem Brenn- und Juckreiz, ist dies ein Hinweis für eine mögliche Infektion im Scheidenbereich (vielleicht sogar mit einer sexuell übertragbaren Krankheit). Ein Besuch beim Frauenarzt/Frauenärztin kann dann erforderlich sein.
Das ist sehr unterschiedlich und hängt mitunter von der körperlichen und seelischen Reife des Jungen ab. Die Mehrzahl der Jungen ist bei der ersten Ejakulation, also beim ersten Samenerguss zwischen 11 und 14 Jahren alt. Der erste Samenerguss passiert manchmal nachts.
Ja! Unter normalen Umständen, d.h. ohne eine gesundheitliche Einschränkung, ist ohne Orgasmus kein Samenerguss möglich. Im umgekehrten Fall funktioniert dies aber sehr wohl.
In Deutschland (Zahl der beschnittenen Männer knapp 11%) ist die Vorhautverengung (Phimose) einer der häufigsten Gründe für Vorhautamputationen. Allerdings ist auch bei einer „Phimose“ eine Operation meistens nicht notwendig. Eine enge, nicht zurückziehbare Vorhaut ist bei Kindern und Jugendlichen bis in die Pubertät hinein normal und muss gar nicht behandelt werden, wenn sie keine Probleme verursacht. Falls eine Behandlung erforderlich ist, helfen in den meisten Fällen Salben und vorsichtige Dehnübungen. Scheitern diese, gibt es vorhauterhaltende Operationsmethoden (z. B. Triple Inzision). Auch andere Vorhautprobleme wie Vorhautverklebungen oder Entzündungen können fast immer ohne Amputation behoben werden. Neben religiösen Gründen für eine Beschneidung, wie es im Islam oder dem Judentum die Regel ist, gehören z.B. in den USA Beschneidungen aus hygienischen Gründen für die meisten Jungen im frühen Alter zur Gesundheitsvorsorge. Das Risiko bakterieller und viraler Infektionen soll laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) durch eine Beschneidung verringert werden. Laut Studien in Afrika soll die Beschneidung das HIV-Infektionsrisiko für den Mann beim ungeschützten Vaginalverkehr um etwa 60 Prozent senken. Hauptgrund ist, dass die Schleimhautoberfläche des Penis verringert und der an HIV-Zielzellen reiche Teil der Vorhaut entfernt wird.
Das Thema Beschneidung von Jungen wird in Deutschland kontrovers diskutiert. Für die einen ist es ein wichtiger religiöser Akt, für die anderen eine Verletzung der Unversehrtheit des Kindes.
Ist die Erregung bis zu einer Hochebene gekommen, an dem es kein zurück mehr gibt, gelangt der Körper in die Orgasmusphase, in der sich die aufgestaute Muskelspannung auf einen Schlag löst. Bei den Frauen löst sich die Körperspannung in mehreren krampfartigen Schüben. Insbesondere der vordere und engere Teil der Scheide zieht sich mehrmals zusammen. Ebenso die Gebärmutter und der Afterschließmuskel. Bei den Männern ziehen sich die Prostata, der Penis und die Harnröhre sowie die Samenleiter ruckartig zusammen und es kommt zum Samenerguss.
Das häufige krampfen und lösen der Muskelanspannung wird auch als Wellenbewegung beschrieben, die sich im ganzen Körper ausbreitet und ein Gefühl des Wohlbefindens erzeugt.
Ob ein Penis zu lang oder zu kurz ist spielt für den Geschlechtsverkehr eigentlich keine große Rolle. Denn die Geschlechtsorgane passen sich einander an. Die Scheide der Frau ist in der Länge und Breite sehr dehnbar, außerdem zieht sich im Erregungszustand die Gebärmutter etwas tiefer in die Bauchhöhle. Es kann aber durchaus vorkommen, dass bei bestimmten Stellungen der Penis besonders tief in die Scheide eindringt und den Muttermund berührt. Dies kann für die Frau unangenehm sein.
Viele Jungen haben beim ersten Geschlechtsverkehr einen frühen Samenerguss. Auch bei den folgenden Malen kann dies immer noch vorkommen. Oftmals tritt der vorzeitige Samenerguss schon kurz nach dem Einführen des Penis ein. Das ist überhaupt nichts Ungewöhnliches sondern normal. Die Erregung ist einfach sehr stark und durch die noch nicht so großen Erfahrungen schwerer zu beherrschen. Du wirst im Laufe der Zeit mehr Erfahrungen sammeln und dann ist es durchaus möglich, mit dem Wissen aus deinen Erfahrungen mehr Kontrolle über den eigenen Orgasmus zu gewinnen. Sprich doch auch einmal mit deiner/m Freund*in. Vielleicht ist es für sie/ihn kein „Problem“ und ihr findet gemeinsam Wege den Sex länger zu genießen und den Orgasmus heraus zu zögern.
Solange du keine Schmerzen hast und auch sonst kein Unwohlsein empfindest ist häufiges Onanieren absolut in Ordnung. Gerade in der Pubertät, nach Eintritt der Geschlechtsreife sind Jungen leicht erregbar. Sie fühlen sich sehr potent und sind es streng genommen auch. Denn biologisch betrachtet steigt die Potenz sogar noch bis zum 25. Lebensjahr und nimmt dann ganz langsam bis zum Lebensende ab. Selbstbefriedigung gibt dir die Möglichkeit deinen Körper noch besser kennen zu lernen. Dabei sollte es aber immer eine schöne und entspannende Sache sein und nicht in Leistungsdruck ausarten. Übrigens hat häufiges Onanieren keine Auswirkung auf die Spermienproduktion. Solange medizinisch alles gesund ist, bleibt der Mann bis ins hohe Alter zeugungsfähig.
Einen komplett geraden Penis haben wahrscheinlich die wenigsten Männer. Manche Penisse krümmen sich zu einer Seite oder neigen sich im erregierten Zustand etwas nach rechts oder links. Auch ein steiles Aufrichten des Penis bis fast zum Bauchnabel ist denkbar. Es gibt so viele verschiedene Krümmungen des Penis, wie es Männer gibt. Für den Geschlechtsverkehr spielt die „Ausrichtung“ des Penis überhaupt keine Rolle. Forscher haben nachgewiesen, dass sich der erregierte Penis beim Geschlechtsverkehr der Form der Vagina anpasst und sogar verbiegt. Sollten jedoch beim Geschlechtsverkehr Schmerzen am Penis auftauchen, die eventuell auf die Krümmung zurückzuführen sind, ist es besser einen Urologen um Rat zu fragen. Doch wie bereits gesagt: „Eine gewisse Krümmung ist ganz normal!“
Das Wort Zyklus (dt. Kreislauf) bezeichnet die Zeit zwischen dem ersten Tag der Regelblutung (Menstruation) und dem letzten Tag vor der nächsten Regelblutung. Der erste Blutungstag ist also der erste Zyklustag, der Tag vor der nächsten Blutung der letzte Zyklustag. Die Länge des Zyklus kann von Zyklus zu Zyklus oder auch von Frau zu Frau variieren. Normalerweise liegt er zwischen 25 und 32 Tagen.
Das Einsetzen der ersten Regel/Menarche ist von Frau zu Frau unterschiedlich. In Deutschland hat die große Mehrheit der Mädchen zwischen dem 11. und 14. Lebensjahr die erste Regelblutung.
Jede Frau hat ihren ganz individuellen Zyklus, der unterschiedlichen Schwankungen unterliegt. Das heißt, der Rhythmus von fruchtbaren und unfruchtbaren Tagen ist bei jeder Frau und in jedem Zyklus anders. Schwankungen im Zyklus sind ganz normale Erscheinungen. Deswegen ist es auch schwierig von einer festen Einteilung von fruchtbaren und unfruchtbaren Tagen zu sprechen. Auch der Eisprung findet nicht in jedem Zyklus zum gleichen fixen Termin statt. Man kann aber sagen, dass er etwa in der Mitte des Monatszyklus stattfindet. Den Monatszyklus kann man in zwei Phasen einteilen – in die Phase vom ersten Tag der Regel bis zum Eisprung (Eireifungsphase) und in die zweite Phase nach dem Eisprung bis zum Tag vor der nächsten Regel.
In der ersten Phase reift die Eizelle heran, in der zweiten Phase wird die Gebärmutter auf das Einnisten des befruchteten Eis vorbereitet. Während der Tage um den Eisprung herum ist die Frau fruchtbar und kann schwanger werden. Nach dem Eisprung ist die Eizelle etwa sechs bis maximal 18 Stunden befruchtungsfähig. Samenzellen, die in die Gebärmutter gelangen, können aber 2 bis 5, zum Teil sogar 7 Tage bei optimalen Bedingungen überleben und sozusagen auf die Eizelle „warten“. Somit ist eine Frau an 8 Tagen fruchtbar in einem Zyklus, die 7 Tage vor dem Eisprung und der Tag des Eisprungs selbst.
Ab der Pubertät mit Eintritt der Menarche/Monatsblutung reift in jedem Zyklus eine Eizelle heran. Hat sie ein bestimmtes Reifestadium erreicht, löst sie sich aus dem Eierstock heraus und gelangt in den Eileiter, der sich zu dieser Zeit mit einer fransigen Öffnung über den Eierstock stülpt. Dieser Vorgang wird Eisprung (Ovulation) genannt.
Mit den natürlichen Methoden der Familienplanung können die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage festgestellt werden. Dies erfordert eine gute Kenntnis des eigenen Körpers und eine starke Körperwahrnehmung der Frau. Angewendet werden die Messung der Aufwachtemperatur sowie die Beobachtung des Zervixschleims, der im Gebärmutterhals gebildet und am Scheideneingang zu fühlen und zu sehen ist. Die Aufwachtemperatur ist in der 1. Zyklushälfte niedriger. Nach dem Eisprung steigt sie um ca. 2/10 Grad Celsius an und bleibt bis zur nächsten Regelblutung auf einem höheren Niveau. Der Schleim verändert sich im Laufe des Zyklus. Ist der Scheideneingang zu Beginn des Zyklus noch trocken, wird er einige Tage vor dem Eisprung feucht und der Schleim kann gesehen und mit dem Finger gefühlt werden. Die Konsistenz wechselt von klebrig, zäh zu flüssig – fadenziehend und zum Zeitpunkt des Eisprungs wieder zu zäh und trüb.
Spermien können bei einem günstigen Scheidenklima bis zu 7 Tage in der Gebärmutter und den Eileitern überleben.
Das hängt davon ab, ob du bereits geschlechtsreif bist. Jungen/Männer können vom 1. Samenerguss bis ins hohe Alter Kinder zeugen. Mädchen/Frauen sind von der ersten Monatsblutung/Menarche bis zur Menopause (letzte Monatsblutung) fruchtbar. Hier ist aber zu beachten, dass ein Mädchen natürlich erst ihren ersten Eisprung hat und darauf folgt die erste Regelblutung. Das heißt, auch wenn du noch nicht deine erste Regelblutung hattest, bedeutet das nicht automatisch, dass du nicht schwanger werden kannst. In der Pubertät ist der Eintritt in die Geschlechtsreife von Mensch zu Mensch unterschiedlich, so dass einige mit 14 Jahren fruchtbar sind und andere noch nicht.
Teilt sich bei einer Frau eine befruchtete Eizelle im Verlauf der Entwicklung in zwei Embryonalanlagen spricht man von eineiigen Zwillingen. Sie erhalten aus einer Eizelle das gleiche Erbgut und die gleichen Erbanlagen. Reifen in einem Zyklus 2 Eizellen gleichzeitig heran und werden von 2 Spermien befruchtet spricht man von zweieiigen Zwillingen.
Ja, man spricht dann von einer künstlichen Befruchtung durch die Reproduktionsmedizin. Die Befruchtung der Eizelle wird künstlich außerhalb der Gebärmutter vorgenommen. War die Befruchtung erfolgreich, wird die befruchtete Eizelle der zukünftigen Mutter in die Gebärmutter eingepflanzt. Die bekanntesten Verfahren sind aktuell die In Vitro Fertilisation sowie die intrauterine Insemination.
Ja! Kommt es beim Petting zum Samenerguss, ist es möglich, dass einzelne Spermien in die Scheide gelangen können z.B. durch Samen an den Fingern.
Nein, aber… Nach § 218 des Strafgesetzbuches (StGB) steht der Schwangerschaftsabbruch unter Strafe. Im § 218 a StGB sind die straffreien Ausnahmen zusammengefasst. Denn dem Gesetzgeber ist klar, dass Mädchen/Frauen durch eine ungewollte Schwangerschaft in eine Notlage geraten können. Befindet sich das/die schwangere Mädchen/Frau in einem Schwangerschaftskonflikt und erwägt einen Schwangerschaftsabbruch, ist sie gesetzlich zu einer Beratung in einer staatlich anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle verpflichtet. Ziel der Beratung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes (§ 5 SchKG) ist der Schutz des ungeborenen Lebens. Das Gesetz sieht allerdings auch vor, dass die Beratung ergebnisoffen durchgeführt wird und dass sich die Schwangere selbst für oder gegen die Fortsetzung der Schwangerschaft entscheidet. Ein straffreier Abbruch ist somit nur mit einem Beratungsnachweis bis zur 12. Schwangerschaftswoche möglich. Der Schwangerschaftsabbruch darf allerdings erst am vierten Tag nach dem Beratungsgespräch durchgeführt werden. Bei der medizinischen oder kriminologischen Indikation sind die gesetzlichen Regelungen anders.
Minderjährige Mädchen haben grundsätzlich genau wie erwachsene Frauen nach § 219 StGB das Recht auf eine eigenständige, ergebnisoffene und, wenn gewünscht, auch anonyme Beratung im Rahmen des Schwangerschaftskonfliktgesetzes. Entscheidet sich die Minderjährige nach einer Beratung in der 12 Wochen Frist für einen Abbruch, darf kein Elternteil oder ein anderer Erwachsener sich gegen ihre gestellte persönliche Entscheidung stellen oder Druck ausüben. Es gilt die Entscheidung der Minderjährigen zu unterstützen und auch zu respektieren, denn auch eine Minderjährige ist aufgrund ihres subjektiven Wertesystems in der Lage sich für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch und damit für oder gegen die Mutterschaft zu entscheiden. Wichtig ist das Alter bei minderjährigen Schwangeren, denn die Einsichtsfähigkeit der minderjährigen Schwangeren spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
Bei unter 14-jährigen Schwangeren kann die Feststellung der Schwangerschaft so wie das Beratungsge-spräch ohne die Eltern erfolgen. Hier gilt sowohl für die Ärztin/den Arzt, als auch für die Berater/in Schweigepflicht gegenüber den Eltern. Eine Einbindung der Eltern wäre wünschenswert, aber nicht gegen den ausdrücklichen Wunsch der Jugendlichen. Ein Schwangerschaftsabbruch unter 14 Jahren ist allerdings nicht ohne Einwilligung der Eltern/Sorgeberechtigten möglich. Sollten die Eltern der Entscheidung der unter 14-Jährigen nicht zustimmen, kann man sich beim Jugendamt oder beim Familiengericht Hilfe holen.
Ist das schwangere Mädchen 14 oder 15 Jahre alt, entscheidet die Ärztin/der Arzt in einem vertraulichen Gespräch, ob die Minderjährige die Tragweite ihrer Entscheidung wirklich erkennt (Einsichtsfähigkeit) und ob ein Hinzuziehen der Eltern oder eines Elternteils vonnöten ist. In der Regel sichern sich Ärzte/Ärztinnen hier ab und wünschen eine Einverständniserklärung der Eltern für den Abbruch.
Bei 16- bis 17-Jährigen wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass sie selbst entscheiden können, ob sie eine Schwangerschaft abbrechen möchten oder nicht, ohne die Eltern in diesen Entscheidungsprozess mit einzubeziehen.
Solltest Du dich für das Kind entscheiden, ist dies deine Entscheidung! Eine minderjährige Schwangere kann sich - auch gegen den Willen ihrer Eltern und auch gegen den Willen des Kindsvaters - für das Kind selbstständig entscheiden. Ausüben von Druck oder gar die Nötigung zum Schwangerschaftsabbruch durch die Eltern oder durch den Vater des Kindes, wird vom Gesetzgeber bestraft. Unterstützung, Beratung und Hilfe findest du bei den verschiedenen wohnortnahen Schwangerenberatungsstellen. Auch an das Jugendamt kannst du dich wenden.
Mifegyne (auch RU- 486 mit dem Wirkstoff Mifepriston), umgangssprachlich auch als „Abtreibungspille“ benannt, ist ein Arzneimittel, das für den medikamentösen Schwangerschaftsabbruch seit 1999 in Deutschland zugelassen ist. Ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch mit Mifegyne darf nur bis zum Ende der 9. Schwangerschaftswoche, sprich bis zum 63. Tag nach Beginn der letzten Regelblutung, durchgeführt werden. Auch bei einem medikamentösen Abbruch gelten die gesetzlichen Bestimmungen. Eine Beratung bei einer anerkannten Schwangerschaftsberatungsstelle ist verpflichtend. Mit dem Beratungsschein darf nach einer Bedenkzeit von 3 Tagen, also am vierten Tag nach der Beratung ein Abbruch bei einem Arzt/einer Ärztin durchgeführt werden. Mifegyne wird nur unter streng ärztlicher Kontrolle an Mädchen/Frauen gegeben. Bei einem medikamentösen Abbruch mit Mifegyne sind drei Arzt- oder Klinikbesuche erforderlich.
Das 1. Mal ist oft mit Spannung, hohen Erwartungen, aber auch mit Unsicherheit, Fragen und Ängsten verbunden, die für den einzelnen ganz unterschiedlich aussehen können. Die Erwartungen spielen eine ganz wesentliche Rolle dabei. Viele Jugendliche möchten das 1. Mal in ihrer Vorstellung zu einem ganz besonderen Ereignis gestalten. Das wird es auch immer sein, ob das erste Mal miteinander schlafen nun ein ganz schönes Erlebnis war oder nicht. Man kann sich an diesen Moment immer erinnern. Die Fragen, die sich im Vorfeld gestellt werden, umkreisen die persönliche Reife, „bin ich überhaupt schon so weit?“, den Druck von außen „muss ich schon, weil die anderen (vielleicht) schon alle haben?“, die eigene Erfahrung „stelle ich mich ungeschickt an?“. Wichtig ist vor allen Dingen, dass der Zeitpunkt für das "erste Mal" selbst bestimmt und genügend Zeit für die Entscheidung gelassen wird. Auch das Thema Verhütung muss gemeinsam mit dem/der Partner*in besprochen sein.
Als junger Mensch ist man gerade bei diesem Thema besonders offen und hellhörig für die Erfahrungen oder Erzählungen anderer, von denen wahrscheinlich nur die Hälfte stimmen. Die Angst vor der „Entjungferung“ kann eine Rolle spielen. Wenn Mädchen zum ersten Mal mit einem Jungen schlafen, kann das Jungfernhäutchen so stark gedehnt werden, dass es einreißen kann. Dies ist evtl. mit einem kurzen Schmerz verbunden. Es kann bluten, muss aber nicht. Es kann auch sein, dass das Jungfernhäutchen beim ersten Mal nicht reißt, oder auch schon unbemerkt vorher gerissen ist. Einige Mädchen haben sogar von Geburt an gar kein Jungfernhäutchen. Vielleicht fühlt man sich auch noch nicht bereit und traut es sich nicht seiner/m Partner*in zu sagen. Dies kann dann zu Verspannungen führen. Um der Angst keinen großen Raum zu geben, ist es viel bedeutsamer, gemeinsam für ein schönes Erleben des ersten Geschlechtsverkehrs zu sorgen. Eine große Vertrautheit mit der/m Partner*in ist dabei sehr hilfreich. Das Gefühl, den richtigen Moment gefunden zu haben, wo aus dem Austausch von Zärtlichkeiten der gemeinsame Wunsch nach dem 1. Mal entsteht. Dann treten mit Sicherheit die vorher gespürten Angstmomente in den Hintergrund.
Nein! Ohne Verhütung ist eine Schwangerschaft jeder Zeit möglich. Also auch beim ersten Mal. Selbst wenn das Mädchen ihre erste Regelblutung noch nicht hatte, heißt dies nicht, dass nicht bereits eine Eizelle in den Eierstöcken gereift ist und kurz vor dem Eisprung steht.
In Deutschland haben Jugendliche ab dem 14. Geburtstag ein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Jugendliche können somit grundsätzlich ihre Sexualität frei ausleben, natürlich nur solange, wie man sich an die gesetzlichen Regelungen hält. Dieses Schutzalter wurde vom deutschen Gesetzgeber eingeführt, um dich zu schützen. Denn Personen unter 14 Jahren sind Kinder und Sex mit Kindern ist strafbar. Auch die Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren versucht der Gesetzgeber weiterhin zu schützen. Denn es kann leicht passieren, dass jemand (z.B. eine ältere Person) die Situationen ausnutzt, um mit dir zu schlafen. Wichtig ist das du und dein/e Freund/in es beide wollt. Jede/r entscheidet selbst, wann er/sie das erste Mal mit jemandem schlafen möchte. Und keine Bange der Altersdurchschnitt für das erste Mal liegt bei deutschen Jugendlichen bei 16 Jahren. Weitere Informationen hierzu findest du in unserer Broschüre §ex und Recht.
Die Pille ist in Deutschland die meist verwendete Verhütungsmethode, gefolgt vom Kondom, der Spirale und anderen hormonellen Verhütungsmitteln (Vaginalring, Hormonpflaster, Dreimonatsspritze etc.). Welche Verhütungsmethode die geeignetste ist, entscheidest Du, denn jede Verhütungsmethode hat Vor- und Nachteile. Hierüber solltest Du dich gut informieren, beim Frauenarzt, Frauenärztin oder in einer Beratungsstelle von donum vitae.
Es gibt einige sichere Verhütungsmittel aber eine hundertprozentige Sicherheit kann kein Verhütungsmittel garantieren. Sehr sichere Verhütungsmittel bei richtiger Anwendung sind hormonelle Verhütungsmittel, wie z.B. die Pille, die Dreimonatsspritze, der Verhütungsring, oder das Verhütungspflaster. Wichtig neben der Sicherheit und der korrekten Anwendung ist natürlich auch, dass Du dich mit deiner Verhütungswahl wohlfühlst. Es ist wichtig sich bei einer Beratungsstelle, einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin über alle möglichen Risiken und Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln aufklären zu lassen. Die hormonellen Verhütungsmittel können vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen, allerdings schützen sie nicht vor der Übertragung von sexuellen Krankheiten oder dem HI-Virus, der die Immunschwäche Krankheit AIDS auslöst. Davor kann nur die richtige Anwendung von Kondomen schützen.
Die Pille, wie auch andere hormonelle Verhütungsmittel bekommst du nur durch ein Rezept von einer Ärztin oder einem Arzt. Die Entscheidung über die Rezeptvergabe trifft in erster Linie die Ärztin oder der Arzt. Hier kommt es zum einen auf dein Alter, wie aber auch auf deine Einwilligungsfähigkeit (Reife) an.
Bei unter 14-jährigen, ist es in der Regel schwierig, ein Rezept für die Pille ohne Einverständnis der Eltern zu bekommen, denn die Ärztin oder der Arzt geht hier davon aus, dass du als unter 14-jährige noch nicht einwilligungsfähig bist. Bei 14 und 15jährigen entscheidet die Ärztin/der Arzt nach gesundheitlichen Aspekten und Reifegrad (Einwilligungsfähigkeit). Die Ärztin, der Arzt entscheidet von Mädchen zu Mädchen, ob die Eltern hinzu gezogen werden, oder ob du als Mädchen reif und verantwortungsvoll (z.B. Einschätzung der Risiken und Nebenwirkungen) genug bist, die Pille zu bekommen. Bei 14 und 15jährigen ist es somit immer eine Abwägung des Arztes im Einzelfall. Ab 16 Jahren geht die Ärztin, der Arzt in der Regel davon aus, dass du einwilligungsfähig bist und kann dir somit ein Rezept für die Pille verschreiben, ohne deine Eltern darüber zu informieren (Verschwiegenheitspflicht).
Es existieren auf dem Markt unterschiedliche Pillenpräparate mit einer jeweils unterschiedlichen Zusammensetzung und Dosierung von künstlichen Hormonen (Gestagene und Östrogene). Deshalb ist es wichtig, gemeinsam mit der/dem Ärztin/Arzt herauszufinden, welches Präparat für einen selbst die kleinstmöglichsten Nebenwirkungen erzeugt. Die Einnahme der Pille kann zu Übelkeit führen, gerade bei jungen Mädchen, die mit der Einnahme beginnen. Kopfschmerzen, Sehstörungen, Blutungsstörungen und Brustspannungen können auftreten. Die Gewichts zu- oder Abnahme als einer der Hauptkritikpunkte ist relativ zu bewerten. Hier spielen zwei Mechanismen zusammen. Der Östrogenanteil des Präparats kann zu Wassereinlagerungen im Gewebe führen, was sich aber nur in mehreren hundert Gramm Gewichtszunahme niederschlägt. Das Gestagen kann den Appetit anregen, so dass auf eine gesunde Ernährung (wenig Fettanteile) Wert zulegen ist. In seltenen Fällen können auch schwere Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, Thrombose (Blutpfropfbildung) und Störungen der Leberfunktion auftreten. Die neuen kombinierten Antibabypillen der 3. und 4. Generation sind in letzter Zeit immer mehr in Verdacht geraten, ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose herbeizuführen. Damit verbunden ist auch ein Risiko für einen Schlaganfall, Herzinfarkt, Hirnödem oder eine Lungenembolie. Unter den Verdacht fallen Pillen der 3. Generation mit dem Gestagen, Desogrestrel und Gestoden und Pillen der 4. Generation mit dem Gestagen Drospirenon. Mehr Informationen zu diesen Pillen findest du hier. Wichtig bei der Vergabe der Pille ist es deswegen immer, ein ausführliches und aufklärendes Gespräch mit der Frauenärztin, dem Frauenarzt zu führen.
Die Möglichkeit einer Schwangerschaft trotz Einnahme der Pille ist dann gegeben, wenn die Pille vergessen oder die Pille zu spät genommen wurde. Ist die Zeit zum Nachnehmen deiner Pille überschritten, besteht die Gefahr, dass der Verhütungsschutz nicht mehr gewährleistet ist. Auch bestimmte Medikamente, zum Beispiel Antibiotika oder auch pflanzliche Mittel wie Johanniskraut, können die Wirkung der Antibabypille beeinträchtigen. Auch bei starken Magen- und Darmproblemen, die zu Durchfall und/oder Erbrechen führen, ist die Wirkung der Pille herabgesetzt oder ganz aufgehoben und ein sicherer Schutz vor einer Schwangerschaft ist nicht mehr gewährleistet. Auch bei Durchfall und/oder Erbrechen aufgrund von zu viel Alkohol-Drogenkonsum, ist die Wirkung der Pille herabgesetzt oder ganz aufgehoben. Eine zusätzliche Verhütung mit Kondom ist empfehlenswert.
Nein! Die "Pille danach" ist kein Verhütungsmittel, sondern ein hochdosiertes Hormonpräparat, welches bei einer Verhütungspanne, z.B. beim Abrutschen des Kondoms, eine ungewollte Schwangerschaft verhindern kann. Die Pille danach ist ein Notfallpräparat und ist rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich. Am Wochenende oder außerhalb der Öffnungszeiten gibt es in jeder Stadt Notdienstapotheken. In der Apotheke berät dich ein Apotheker/ eine Apothekerin. Auch Du kannst jegliche Frage stellen.
Es gibt zwei Präparate mit unterschiedlichen Wirkstoffen. Die Pille danach mit dem Wirkstoff Levonorgestrel kann bis zu 72 Stunden, und die Pille danach mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat bis zu 120 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Die Einnahme der Pille danach sollte so schnell wie möglich erfolgen, am besten innerhalb der ersten 12 Stunden nach der Verhütungspanne. Denn je schneller die Einnahme erfolgt, umso wirkungsvoller ist das Notfallpräparat und eine ungewollte Schwangerschaft kann mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindert werden. Die Pille danach ist keine Abtreibungspille. Die beiden Wirkstoffe der Pille danach verhindern bzw. verzögern den Eisprung und verhindern somit eine Befruchtung. Hat die Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter bereits stattgefunden, wirkt die Pille danach nicht mehr. Eine bereits bestehende Schwangerschaft führt durch die Pille danach nicht zu einem Schwangerschaftsabbruch. Die Pille danach ist nur im Notfall zu verwenden und wirkt nur für die Verhütungspanne, d.h. dass es trotz „Pille danach“ im weiteren Zyklus durchaus zu einer Schwangerschaft kommen kann. Bis zur nächsten Monatsblutung sollten daher sichere Verhütungsmethoden (Barrieremethoden, z.B. Kondom) angewendet werden.
NEIN! Der unterbrochene Geschlechtsverkehr, bei dem der Mann seinen Penis vor dem Samenerguss (also kurz vor dem Orgasmus) aus der Scheide zieht, ist keine sichere Verhütungsmethode. Denn schon vor dem Samenerguss kommt Sperma aus dem Penis, der so genannte „Lusttropfen“. Eine Befruchtung der Eizelle ist möglich.
Das Diaphragma ist in verschiedenen Größen erhältlich und wird der/vom Ärztin/Arzt für jede Frau individuell angepasst. Als Barrieremethode sitz der biegsame Gummiring vor dem Muttermund und verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen können. Zusätzlich wird er mit einem Spermien abtötenden Gel bestrichen und frühestens 1 – 2 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt und erst 8 Stunden später wieder entfernt.
Hier kommt es ganz darauf an, wie oft und in welcher Einnahmewoche die Pille vergessen wurde. Grundsätzlich gilt erst einmal: ein ausreichender Schutz bei Kombinationspillen (Östrogen- und Gestagen-Kombination) ist erst nach einer regelmäßigen täglichen Einnahme über sieben Tage gegeben. Die folgenden Hinweise gelten nur für die klassischen Kombinationspillen und nur bei einer vergessenen Pille. Solltest du die Einnahme einer Minipille (nur Gestagen) vergessen haben, setzte dich bitte mit deinem Arzt/deiner Ärztin oder mit einer Beratungsstelle von donum vitae in Verbindung.
Pille vergessen, weniger als 12 Stunden Es sind weniger als 12 Stunden der gewohnten Einnahmezeit vergangen. Das ist kein Problem, du bist noch im grünen Bereich. Die Einnahme der vergessenen Pille sofort nachholen und die restlichen Pillen der Pillenpackung, wie gewohnt, zum richtigen Zeitpunkt (!) weiter einnehmen. Der Empfängnisschutz ist nicht verringert.
Pille vergessen, mehr als 12 Stunden Es sind mehr als 12 Stunden nach der gewohnten Einnahmezeit vergangen. Der Empfängnisschutz kann jetzt beeinträchtigt sein. Für diesen Fall kommt es jetzt darauf an, zu welchem Zeitpunkt die Pille vergessen wurde:
Vergessen einer der ersten 7 Pillen (1. Woche) Die Einnahme der vergessenen Pille sofort nachholen, auch wenn das eventuell heißt, dass jetzt zwei Pillen auf einmal genommen werden. Die restlichen Tabletten der Pillenpackung, wie gewohnt, zum richtigen Zeitpunkt (!) weiter einnehmen. Für die nächsten 7 Zyklustage sind zusätzliche Verhütungsmaßnahmen notwendig (Barrieremethoden, z.B. Kondom). Die Sicherheit des Empfängnisschutzes ist deutlich reduziert. Je früher die Pille in der ersten Woche vergessen wurde, umso höher liegt die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Schwangerschaft. Das Risiko einer Schwangerschaft besteht, falls in der Woche vor der vergessenen Tabletteneinnahme Geschlechtsverkehr stattgefunden hat. Sollte Geschlechtsverkehr in den letzten 72 Stunden geschehen sein, kannst du die Schwangerschaft durch die „Pille danach“ möglicherweise verhindern.
Vergessen einer Pille ab der 8. Pille (2. Woche) Die Einnahme der vergessenen Pille sofort nachholen, auch wenn das eventuell heißt, dass jetzt zwei Pillen auf einmal genommen werden. Die restlichen Tabletten der Pillenpackung, wie gewohnt, zum richtigen Zeitpunkt (!) weiter einnehmen. Zusätzliche Verhütungsmaßnahmen sind nicht notwendig, sofern die Pille an den vergangen 7 Tagen vor dem Vergessen, regelmäßig eingenommen wurde.
Vergessen einer Pille ab der 15. Pille (3. Woche) Hier gibt es zwei Möglichkeiten, die allerdings nur gelten, sofern eine Pille vergessen wurde und die Pille an den vergangenen 7 Tagen vor dem Vergessen, regelmäßig eingenommen wurde.
a) Die Einnahme der vergessenen Pille sofort nachholen, auch wenn das eventuell heißt, dass jetzt zwei Pillen auf einmal genommen werden. Die restlichen Tabletten der Pillenpackung, wie gewohnt, zum richtigen Zeitpunkt (!) weiter einnehmen. Wenn diese Pillenpackung aufgebraucht ist, wird unter Auslassung der Pillenpause direkt mit der nächsten Packung gestartet. Die Abbruchblutung wird wahrscheinlich eher ausfallen oder erst mit Ende der zweiten Pillenpackung einsetzen. Schmier- oder Durchbruchblutungen können auftreten. Die sind aber unbedenklich.
b) Die Einnahme der vergessenen Pille wird nicht nachgeholt, sondern die Einnahme aus der aktuellen Pillenpackung wird sofort beendet. Es beginnt die Einnahmepause von maximal 7 Tagen. Nach der Einnahmepause von maximal 7 Tagen (gerechnet ab dem Tag, wo die Pille vergessen wurde) wird direkt mit der Einnahme aus der nächsten Packung begonnen.
Wird keine dieser beiden Möglichkeiten wahrgenommen, muss mit zusätzlichen Verhütungsmitteln (Barrieremethode, z.B. Kondom) verhütet werden.
Kondome sind Medizinprodukte und unterliegen hohen Qualitätsanforderungen bei Herstellung und Vertrieb. Achte darauf, dass die Kondome vakuumverpackt und mit dem europäischen Gütesiegel (CE Norm) ausgestattet sind. Auch das Haltbarkeitsdatum darf nicht fehlen und sollte noch nicht abgelaufen sein. Es ist besonders wichtig, dass die passende Kondomgröße für den eigenen Penis gefunden wird. Denn nur dadurch kann man sicher sein, dass das Kondom luftdicht und fest sitzt. Und das geht nur durch ausprobieren!! Die Standardgröße liegt bei 180mm Länge und 52 mm in der Breite. Es existieren verschiedene Ausführungen, die sich in Länge und Kürze, Breite und Enge unterscheiden. Speziell für Jugendliche sind auf dem Markt Kondome mit einem etwas kleineren Durchmesser erhältlich, da sich der Penis bis zum Ende der Pubertät noch im Wachstum befindet.
Es gibt noch die Möglichkeit, Kondome im Drogeriemarkt zu kaufen. Hier muss man zwar nicht fragen, aber das öffentliche an der Kasse stehen, ist vielen Jugendlichen unangenehm. Auch Kondomautomaten kann man nutzen, die in Tankstellen, Gaststätten, Möbelhäusern oder ähnlichen Orten aufgestellt sind. Hier gilt es besonders auf die Prüfkriterien zu achten. Im Internet findest du zum Teil günstigere Angebote, weil die Kondome in größeren Packungen abgegeben werden. Nachfolgend einige bekannte Adressen von Internetversand - Anbietern:
Bei einer richtigen Anwendung ist die Verhütung mit einem Kondom sicher. Es ist wichtig darauf zu achten, dass das Kondom mit der richtigen Seite aufgesetzt wird. Bei einer falschen Verwendung darf auf keinen Fall die Seite gedreht und das Kondom ein zweites Mal benutzt werden, weil sich sonst evtl. Spermien an der Außenseite befinden. Beim Herausziehen des Penis aus der Scheide darauf achten, dass das Kondom festgehalten wird, damit kein Sperma aus dem Kondom „flüchten“ kann.
Wenn Ihr nicht wisst, ob möglicherweise ein Eisprung stattgefunden hat, ist dies ein klassischer Fall für die „Pille danach“. Die Pille Danach bekommt man rezeptfrei in jeder Apotheke. Der/Die Apother*in berät Euch bei einer Verhütungspanne. Je nach Pille Danach -Präparat hast Du/habt Ihr dafür 72 bzw. 120 Stunden Zeit. Je schneller die Einnahme der Pille Danach erfolgt, am besten innerhalb der ersten 12 Stunden nach der Verhütungspanne, umso wirksamer ist das Notfallpräparat und eine ungewollte Schwangerschaft kann mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindert werden. Am Wochenende oder außerhalb der Öffnungszeiten gibt es in jeder Stadt Notdienstapotheken.
Sexuell übertragbare Infektionen, werden auch mit STI (Sexually Transmitted Infections) abgekürzt. Die sexuell übertragbaren Infektionen werden auch gerne als Geschlechtskrankheiten bezeichnet. Sexuell übertragbare Infektionen werden, wie der Name schon sagt, beim Sex übertragen, d.h. meistens beim
STI werden leicht weitergegeben und einen 100 %igen Schutz gibt es nicht. STI verursacht nicht unbedingt Schmerzen oder andere Symptome. Viele merken gar nicht, dass sie sich mit einer STI angesteckt haben und geben die Infektion somit an andere weiter. STI können deine Gesundheit jedoch auf Dauer schwer schädigen. Ein regelmäßiger Besuch bei der Frauenärztin/dem Frauenarzt oder auch beim Urologen/Hausarzt kann vielem vorbeugen. Und natürlich kannst du dein Risiko senken, wenn du Kondome benutzt, den Kontakt mit Bläschen, Warzen oder Geschwüren meidest und gegen Hepatitis A und B geimpft bist. Weitere Informationen findest du in der BZgA- Broschüre „...ist da was?“ unter www.bzga.de.
Syphilis, Chlamydien und Gonorrhöe (Tripper) sind sexuell übertragbare Infektionen, die durch Bakterien verursacht werden. Hepatitis A, B und C werden durch Viren hervorgerufen und greifen die Leber an. Herpes Genitalis, Trichomonaden (Scheidenentzündung) und Genitale Viruswarzen treten häufiger auf. Bis auf den HI-Virus lassen sich alle Erkrankungen gut mit Antibiotikum behandeln, wenn sie rechtzeitig behandelt werden
Oft verbreitet bei Mädchen und Frauen ist die Chlamydien-Infektionen. Um eine Infektion mit Chlamydien auszuschließen können junge Frauen bis 25 Jahren ein kostenloses Screening bei der Frauenärztin/beim Frauenarzt verlangen. Werden Chlamydien frühzeitig entdeckt, ist die Behandlung durch Verschreiben eines Antibiotikums schnell und leicht durchzuführen. Bleibt die Chlamydien-Infektion allerdings lange unerkannt kann dies bei dem Mädchen/der Frau zu Unfruchtbarkeit führen.
Frauen wenden sich an eine Frauenärztin/einen Frauenarzt, Männer an einen Hautarzt oder Urologen. Achtet auf kleine Warnsignale wie Juckreiz und Hautveränderungen am Penis, an den Schamlippen, am und im Mund, am und im Po, Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen im Genitalbereich, auffälligen Ausfluss in unterschiedlicher Form und Farbe, Blutungsstörungen. Eine frühzeitige Behandlung bietet die größten Heilungschancen. Infektionen, die sexuell übertragen werden, kommen häufiger vor und sind für die behandelnden Ärzte nichts Ungewöhnliches.
Die Humane Papillom Viren (HPV) werden sexuell übertragen und sind für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Mittlerweile gibt es die HPV-Impfung, die das Risiko einer Gebärmutterhalskrebs- Erkrankung verringert. Das Robert-Koch-Institut, welches Impfempfehlungen ausspricht, hat die Impfung gegen Humane Papillomviren für alle Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 17 Jahren empfohlen. Die HPV-Impfung bietet oft auch Schutz vor Feigwarzen. Die Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr durchgeführt werden. Bei gesetzlich Versicherten, in der Altersklasse von 12 bis 17 Jahren, übernimmt die Krankenkasse die kompletten Kosten der Impfung. Bei Privatpatienten gilt der jeweilige Versicherungsvertrag. In der Regel wird diese Impfung auch von den Privatkassen übernommen, da sie eine öffentlich empfohlene Schutzimpfung ist. Trotz HPV-Impfung ist der regelmäßige Besuch bei der Frauenärztin/beim Frauenarzt/Urologen weiterhin eine wichtige Vorsorgeuntersuchung, die nicht in Vergessenheit geraten sollte.
Das HI-Virus (Humanes Immundefekt Virus), welches die Immunschwächekrankheit AIDS auslöst, befindet sich vor allem in Blut und in der Samen- oder Scheidenflüssigkeit und dem Flüssigkeitsfilm der Darmschleimhaut eines infizierten Menschen. Wenn diese virushaltigen Flüssigkeiten in die Blutbahn eines anderen Menschen gelangen, kann dieser infiziert werden. Der HI-Virus befällt dann bestimmte Zellen des Immunsystems, vermehrt sich in ihnen und zerstört sie schließlich. Der Körper kann sich so immer weniger gegen eindringende Erreger wehren oder gar Antikörper dagegen aufbauen. Körperflüssigkeiten die einen hohen Anteil am HI-Virus enthalten können, sind: Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit, Flüssigkeitsfilm der Darmschleimhaut, Eiter oder Wundflüssigkeiten. Andere Körperflüssigkeiten, wie Speichel, Tränen, Schweiß oder Urin enthalten zwar auch den HI-Virus, aber in einer so geringen Menge, dass dies nicht zu einer Ansteckung führen kann. Übertragungswege beim Sex sind vor allem der ungeschützte Vaginal (Penis in Scheide) - und Analverkehr (Penis in den Po). Dabei besteht für beide Partner*innen ein Risiko. Auch oral kann der HI-Virus übertragen werden, wenn Samenflüssigkeit in den Mundraum gelangt. Nur für den Aktiven besteht ein HIV- Risiko wenn Sperma oder Menstruationsblut in den Mund der Partnern*innen gelangt. Oralverkehr ist aber deutlich risikoärmer als der ungeschützte Anal- und Vaginalverkehr. Sehr unwahrscheinlich ist eine Ansteckung mit dem HI-Virus, wenn Scheidenflüssigkeit ohne Blut oder des „Lusttropfens“ in den Mund gelangt. Auch das gemeinsame Spritzbesteck von Drogenkonsumenten birgt ein hohes Übertragungsrisiko. AIDS ist immer noch eine tödlich verlaufende Krankheit. Ein Schutz vor HIV ist nur durch SAFER SEX möglich. Safer Sex bedeutet, dass man bei der Ausübung sexueller Praktiken (Vaginal-, Oral-, Analsex) darauf achtet, dass keine Körperflüssigkeiten, also keine Samen- oder Scheidenflüssigkeit und kein Blut, in den Körper des/der Partner*in gelangen. Das geht durch die Benutzung von Kondomen beim Anal-, Vaginal- und Oralverkehr. Oder aber Sex ohne Eindringen des Penis, z.B. durch gegenseitiges Streicheln. Für HIV/AIDS gibt es kein Heilmittel und keine Impfung. HIV/AIDS kann zwar mit Medikamenten behandelt werden aber die Krankheit verläuft immer noch tödlich.
Nach einer Infektion werden nach einigen Wochen Antikörper im Blut gebildet. Etwa drei Monate später zeigt der Test mit hoher Sicherheit, ob HIV-Antikörper im Blut gebildet wurden ("positiv") oder nicht ("negativ"). Wenn Du Sorgen hast, dich mit HIV angesteckt zu haben, kannst Du Dich sofort an eine Beratungsstelle bei einem Gesundheitsamt oder einer AIDS-Hilfe wenden. Dabei musst Du Deinen Namen nicht nennen und die Berater*innen haben Schweigepflicht! Sollte ein HIV-Test nötig sein, ist er dort kostenlos, aber erst drei Monate nach einer möglichen Ansteckung sicher. Das Ergebnis „negativ“ bedeutet dann, dass man sich nicht mit HIV angesteckt hat, „positiv“ bedeutet, dass eine HIV-Infektion vorliegt. Natürlich kannst Du auch deine/n Hausärztin/Hausarzt oder Gynäkologe*in um Rat fragen und den Test dort machen. Dann ist er allerdings kostenpflichtig!
Der umgangssprachlich bekannte „AIDS-Test“ untersucht nicht die AIDS-Erkrankung, sondern ob sich HIV-Erreger im Blutbild der Testperson finden lassen, also ob tatsächlich eine Infektion mit dem HIV-Erreger stattgefunden hat oder nicht. Deshalb spricht man auch in der Fachsprache vom HIV-Antikörpersuchtest. Ein HIV-Antikörpersuchtest kann erst drei Monate nach einem Risikokontakt durchgeführt werden. Denn erst dann kann mit hoher Sicherheit gesagt werden, ob sich HIV-Antikörper im Blut gebildet haben. Mittlerweile gibt es auch einen „Schnelltest“. Der Schnelltest bedeutet allerdings nicht, dass man sich nach einem Risikokontakt schneller testen lassen kann. Auch hier muss die Zeitspanne von drei Monaten nach Risikokontakt eingehalten werden. Positiv für viele ist, dass man das Ergebnis beim Schnelltest bereits innerhalb von einer Stunde bekommt, im Gegensatz zur Wartezeit von bis zu 10 Tagen beim normalen Antikörpersuchtest.
Wichtig: der Antikörpersuchtest kann keine Aussage über eine mögliche Infektion in den letzten Wochen machen. Solltest du also mehrere Risikopartner in einer kurzen Zeit gehabt haben, musst du um ganz sicher zu gehen 3 Monate warten, um ein sicheres Ergebnis bekommen zu können. Ein Antikörpersuchtest liefert ferner keinen Schutz gegen eine zukünftige Infektion. Solltest du eine/n neue Partnerin/neuen Partner haben und ihr möchtet ohne Kondom miteinander schlafen könnt ihr euch anonym und kostenlos bei einer Aidsberatungsstelle des Gesundheitsamtes beraten und testen lassen.
Unter www.nrw-donumvitae.de findest du deine Beratungsstelle von donum vitae NRW in deiner Nähe. Wir unterstützen und beraten dich in allen Themen rund um Sexualität, Verhütung und Schwangerschaft.
Unter www.dajeb.de findest du alle Beratungsstellen, Gesundheitsämter, den sozialen Dienst des Jugendamtes und viele andere Beratungsstellen.
Unter www.donumvitae-onlineberatung.de kannst du dich online zu allen Fragen rund um Liebe, Sexualität, Verhütung, Schwangerschaft, rechtliche Regelungen und vieles mehr beraten lassen.
Unter www.bke.de findest du qualifizierte Fachkräfte der Erziehungs- und Familienberatung, falls du z.B. Probleme mit deinen Eltern hast.
Unter www.frauenrechte.de , der Seite von terres de femmes findest du Informationen und Beratungsstellen, die sich für die Menschenrechte für die Frau einsetzen.
Unter www.zwangsheirat.de , einem Projekt von terres de femmes, findest du Unterstützung und Beratung beim Thema Zwangsheirat.
Unter www.dksb.de , der Seite des Deutschen Kinderschutzbundes findest du Informationen zu Kinderrechten und Beratungsstellen bzw. Ortsvereinen vor Ort.
Unter www.klicksafe.de , findest du alle möglichen Informationen für mehr Sicherheit im Netz, z.B. Sicherheit in sozialen Netzwerken, Umgang bei Cybber-Mobbing oder Nutzung von Pornografie.
Unter www.bka.de , der Seite des Bundeskriminalamt findet ihr Antworten auf häufig gestellte Fragen bzgl. Pornografie. Zu finden unter: „Häufig gestellte Fragen“ und dann Kinderpornografie.
Unter www.schwanger-unter-20.de findest du Informationen und Beratung wenn du gewollt oder ungewollt jung schwanger geworden bist.
Unter www.loveline.de findest du Informationen rund um Liebe, Freundschaft, Verhütung, Sexualität.
Unter www.anyway-koeln.de , findest du das Jugendzentrum speziell für lesbische, schwule und bisexuelle Jugendliche.
Unter www.lambda-online.de , findest du das Jugendnetzwerk Lambda mit Informationen speziell für junge, schwule, lesbische, bi und transsexuelle Jugendliche. Leider gibt es in NRW keinen Landesverband, aber bei Fragen oder Beratungsbedarf kannst du dies online tun.
Unter www.comingout.de , findest du das Peer-to-Peer-Beratungsangebot von Lambda - für junge Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle bis 27 Jahre.
Unter www.ko-tropfen-nein-danke.de oder unter www.ko-tropfen-koeln.de findest du alle wichtigen Informationen über K.O.-Tropfen.
Unter www.handysektor.de findest du Informationen zur sicheren Nutzung (Cybermobbing, Datenschutz, versteckte Kosten, etc.) von Handys und Smartphones.
Unter www.zartbitter.de findest du Informationen und Kontaktstellen gegen sexuellen Missbrauch, sowie viele Tipps wie du dich gegen sexuelle Übergriffe, auch in den neuen Medien wehren kannst.
Unter www.nummergegenkummer.de findest du schnelle Beratung und Unterstützung bei kleinen und großen Problemen. Du kannst auch einfach kostenlos und anonym über Festnetz 0800 111 00 333 oder über Handy 116 111 beim Kinder- und Jugendtelefon anrufen.
Unter www.hilfetelefon.de finden Mädchen und Frauen rund um die Uhr kostenlos und anonym Beratung. Auch hier kannst du im Notfall beim Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen kostenlos anrufen 08000 116 016.